Schiewerling: „Wir brauchen eine flächendeckende Barrierefreiheit in Deutschland“
„Alle Lebensbereiche müssen so gestaltet werden, dass Menschen mit Behinderungen die gleiche Chance auf selbstbestimmte Teilhabe am Leben haben“, betont MdB Karl Schiewerling in seiner Rede zum Bundesgleichstellungsgesetz. „Die Lebensbedingungen haben sich für Menschen mit Behinderung in Deutschland zum Positiven entwickelt. Trotzdem: Hier gibt es noch einiges zu tun“, so der arbeitsmarkt-und sozialpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
„Zu kurz kommen momentan noch Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung.“ Die Zahl psychischer Erkrankungen in den letzten Jahren stark angestiegen. Schiewerling macht unter anderem veränderte Arbeitsprozesse, die Verdichtung im Erwerbsleben und den Druck der Leistungsgesellschaft als Ursachen für diesen Anstieg aus. „Der Mensch muss mit seinen Bedürfnissen wieder in den Mittelpunkt des Wirtschaftslebens gestellt werden.“ Dazu gehöre auch, das soziale Umfeld der Menschen wieder mehr in den Blick zu nehmen.
Für Menschen mit geistiger Behinderung sei zudem die Aufnahme der „leichten Sprache“ in Behörden erforderlich. „Wir müssen Menschen mit geistiger Behinderung die Chance geben, sich die Welt so gut es geht selbst zu erschließen“, stellt Schiewerling klar. Dem Arbeitsmarkt- und Sozialpolitiker geht es um Chancengerechtigkeit für Menschen mit Behinderung, daher soll mit dem neuen Gesetz auch ein freiwilliges Schlichtungsverfahren kommen. „Es soll zügige Lösungen bei Konflikten ermöglichen – ohne gerichtliche Auseinandersetzungen! Das erspart langwierige Verfahren, fördert gegenseitiges Verständnis und bringt eine nachhaltige Einigung.“