„Die Familie wieder stärker in den Blick nehmen“
„Als Vorsitzender des Kardinal-Höffner-Kreises begrüße ich das heute veröffentlichte Schreiben von Papst Franziskus. In Amoris Laetitia nimmt Papst Franziskus die Familie als Keimzelle der Gesellschaft ganz genau in den Blick. Er schreibt über die Liebe in der Familie und die Kraft, die aus diesem Bündnis hervorgehen kann. Amoris Laetitia ist eine Botschaft an die Welt, die Familie und jeden Einzelnen. Denn: Der Mensch muss mit seinen Bedürfnissen wieder in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen aber auch des wirtschaftlichen Lebens rücken.“
„Durch veränderte Arbeitsprozesse, die Verdichtung im Erwerbsleben und durch den Druck der Leistungsgesellschaft ist die Zahl psychischer Erkrankungen in den letzten Jahren stark angestiegen. Es fehlt an Halt und Geborgenheit in einer immer schnelllebigeren Welt. Es fehlen die gesellschaftlichen Leitplanken, die den Menschen Orientierung geben. Familie und Kirche können diese Stütze geben. Dazu gehört auch, das soziale Umfeld der Menschen wieder mehr in den Blick zu nehmen. Papst Franziskus trifft hier genau den richtigen Nerv. Er appelliert daran, stärker auf die Menschen und ihre individuellen Lebenslagen zu schauen. Statt Verurteilung und Ausgrenzung setzt er auf eine Mentalität des ‚Aufeinander-Zugehens‘. Hier steht ebenfalls die Politik in der Verantwortung. Auch sie muss den Menschen und die Familie wieder stärker in den Blick nehmen und für geeignete Rahmenbedingungen sorgen. Die Entscheidung für Familie verlangt mehr als Kinder- oder Elterngeld. Sie verlangt einen gesellschaftlichen Konsens, dass ohne Familie keine Zukunft entsteht.“