Schiewerling: „Armut und Armutsrisiko sind nicht dasselbe!“

Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtverbands

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat heute seinen aktuellen Armutsbericht vorgestellt, der einen erheblichen Armutsanstieg in Deutschland verzeichnet.

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Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling:

„Der Paritätische Wohlfahrtsverband spricht von steigender Armut und greif dabei auf erhobene Daten zum Armutsrisiko zurück. Eines verschweigt er dabei allerdings: ‚Armut‘ und ‚Armutsrisiko‘ sind nicht dasselbe. Als armutsgefährdet gelten in der Statistik Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Es handelt sich also um einen relativen Begriff, der immer vom Wohlstandsniveau der Gesellschaft abhängig ist. Das Jahresmediaeinkommen ist in den vergangen Jahren stetig angestiegen.

Im Ergebnis führt der relative Begriff dazu, dass mit steigendem Wohlstand auch die Armutsrisikoschwelle steigt. Solange die statistische Verteilung der relativen Einkommen also gleich bleibt, so lange bleibt auch der Anteil der Menschen gleich, deren Einkommen unterhalb der Schwelle ist und dies obwohl der Wohlstand insgesamt gestiegen ist. Der Begriff sagt daher nur etwas über die Einkommensspreizung in einer Gesellschaft aus. Ob wirklich Armut vorliegt, hängt dagegen von den konkreten Schwellenwerten ab.

Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass Zuwanderung durch Flüchtlinge oder Arbeitsmigranten im Niedriglohnsektor natürlich auch die Armutsquote verändern. Keiner dieser Menschen würde sich allerdings als arm bezeichnen, da sie aus Ländern mit absoluter also wirklicher Armut kommen.

Klar ist aber auch, dass bestimmte Personengruppen besondere Unterstützung brauchen. Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und junge Menschen ohne Berufsausbildung müssen wir weiterhin verstärkt in den Blick nehmen. Berufliche Ausbildung und Studium sind die wichtigsten Grundlagen für ein erfolgreiches Erwerbsleben und soziale Aufstiege. Gerade jungen Menschen, die Schwierigkeiten haben, müssen wir verstärkt unter die Arme greifen. Hier ist in den vergangenen Jahren bereits einiges passiert und mit RESPEKT auch ein spezielles Förderprogramm für diese Gruppe gestartet.“