Einstimmig – so lautet das Ergebnis für die neue Vorsitzende des CDA-Bezirksverbands, Gaby Comos-Aldejohann. Nach sechsjähriger Amtszeit von Bernhard Tenhumberg MdL übernimmt die Münsteraner Sozialrichterin (37) das Amt. Tenhumberg möchte zukünftig sein Augenmerk auf andere politische Ämter legen und trat nicht erneut an. Er blickte in seinem Bericht auf der Bezirkstagung am Samstag in Gescher auf eine spannende aber auch nicht immer leichte Zeit zurück. Themen wie „Pflege von morgen“ oder „menschenwürdige Arbeit“ wurden bewegt. „Wir aus dem Münsterland diskutieren immer ordentlich mit“, lobte Tenhumberg die stets gute Beteiligung bei Bundes- und Landestagungen.
Der geschäftsführende Bezirksvorstand. Foto: Andre Braune Comos-Aldejohann hat bereits erste Ziele ins Auge gefasst: „Ich möchte, dass die CDA im Münsterland im Bundestagswahlkampf zusammenwächst. Der Kontakt zu den Gewerkschaften und in die Unternehmen soll ausgebaut werden.“ Unterstützt wird Gaby Comos-Aldejohann im Vorstandsteam von vier Stellvertretern aus den Kreisverbänden: Thomas Buß (Borken), Ralf Steindorf (Coesfeld), Paul Janocha (Steinfurt) und Martin Pancke (Warendorf). Die Aufgabe des Schriftführers übernimmt Hagen Libeau (Steinfurt). Sein Stellvertreter ist Ludger Kempkes (Borken). Zum Pressesprecher wurde Andre Braune (Coesfeld) gewählt.
Komplettiert wird der Bezirksvorstand durch zwölf Beisitzer: Hans-Günther Kendzierski (Borken), Margret Lütke-Scharmann, Anne Braune, Dieter Voß (alle Coesfeld) und Egbert Ehring, Robert Erpenstein, Renate Sölken (alle Münster) und Günther Gromotka, Alfons Köster, Annegret Raffel (alle Steinfurt), Regina Künnemann und Sabine Ottenberg (beide Warendorf).
Die Aktivitäten des CDA-Bezirksverbandes Münsterland interessieren auch überregional. So konnte Bernhard Tenhumberg bei der Bezirkstagung am Samstag in Gescher neben dem CDA-Bundesvorsitzenden Karl-Josef Laumann MdL auch den arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Karl Schiewerling MdB und den CDA-Landesvorsitzenden Dr. Ralf Brauksiepe MdB begrüßen. Diese stellten in ihren Grußworten mit Themen wie Mindestlohn und Rentenpolitik die Positionen und Bedeutung der CDA dar.
Karl Schiewerling betonte, dass die CDA zum Beschluss „Rente mit 67“ stehe, aber hierfür nicht zuletzt im Hinblick auf den demographischen Wandel die notwendigen Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt geschaffen werden müssten. Gleichzeitig müsse das Erwerbseinkommen gesichert sein. Nur so könne in die Rente eingezahlt werden. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, betonte Karl Schiewerling und richtete sich damit nicht nur an die Leiharbeitsfirmen.
CDA-Landesvorsitzender Dr. Ralf Brauksiepe fasste zusammen: „Man kann immer fragen, ist das Glas halb voll oder halb leer. Wir haben aber bisher viel erreicht. Das Herz der christlich-sozialen Bewegung liegt in NRW und im Münsterland.“ Brauksiepe stellte insbesondere die effektive Umsetzung der Lohnuntergrenzen in den Bereichen Pflege und bei den Sicherheitsdiensten heraus.
Der CDA-Bundesvorsitzende Karl-Josef Laumann ging auf die finanzielle Lage des Landes Nordrhein-Westfalen ein. „Wir sind das am schlechtesten finanzierte Bundesland in Deutschland und wir verschulden uns weiter. Kommunen werden langfristig keine Gestaltungsmöglichkeiten mehr haben.“ Aufgrund der geringen finanziellen Mittel könne man nur noch die gesetzlichen Aufgaben umsetzen. Gleichzeitig sprach Laumann das Thema „Wert der Arbeit“ an. „Die menschliche Arbeit hat eine Würde, sie ist keine Ware. Dies erfordert faire Bezahlung“, so Karl-Josef Laumann, „und dafür müssen wir eintreten.“ Mit diesen Worten forderte er alle Anwesenden zu politischem Einsatz auf. „Politik lebt von der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner.“ Aber: „Wir streiten alle für eine gute Sache.“